möchte schon sein sündhaft teures Traum-
kabel noch einmal anschaffen - der findet im
Bi-Wiring-Adapter (Mitte) eine hervorra-
gende Möglichkeit, die Problemstelle des
Doppelanschlusses zu entschärfen. Über
ihn werden, kurz gesagt, alle vier Eingänge
des Terminals homogen aus dem zweiadri-
gen Kabel versorgt. Bi-Wiring-Adapter sind
ab etwa 120 Euro/Paar zu haben.
Aber was ist das schon, wenn die
Boxen einige tausend Euro ge-
kostet haben und durch dieses
Zubehör
viel
besser
klingen?
Denn es tu t uns leid, es sagen zu
müssen: Auch durch die besten
Kabel-Jumper lässt sich unserer
Erfahrung nach nicht das Niveau
eines Adapters erreichen. Das
Klangbild legt in Sachen Räumlichkeit noch-
mals zu. Zum Teil löst es sich wie aus einem
Korsett, spielt die Musik plötzlich befreit
und beschwingt. Das Beste ist echtes Bi-Wi-
ring (o.), doch mit einem guten Adapter
kommt man bereits dicht Van. Nur wer gar
nichts tut, wird mit herben Klangeinbußen
bestraft. Lesen Sie dazu auch das entspre-
chende Spezial „Boxenanschluss“ .
HIFI-SÜNDE №5
S p ikes & Co.
w a c k e ln lassen
N
ein, w ir sprechen hier nicht vom klas-
sischen Wackelkontakt, bei dem etwas
nicht mehr geht und der durch offensichtli-
che Ausfälle auf sich aufmerksam macht.Wir
meinen jenen fiesen Fehlerteufel, der vor-
gibt, dass alles in Ordnung ist und sich
klammheimlich über schwammige Bässe,
zittrige Mitten und unscharfe Abbildungen
freut. Um ihm und seinen negativen Auswir-
kungen den Garaus zu machen, müssen Sie
sich fragen,ob Sie womöglich eine Schraube
locker haben. Es können auch gleich mehre-
re gleichzeitig sein.
Unser Wackelteufel lauert überall dort,
wo Geräte und Lautsprecher stehen, wo
Teile miteinander verbunden sind. Um fest-
zustellen, ob der kleine Unhold auch in Ih-
rem System sein Unwesen treibt, sollten Sie
einfach mal zu Ihren Boxen ge-
hen und leicht an deren oberem
Ende rütteln. Wenn die Laut-
sprecher nun kippeln, haben Sie
einen der Störenfriede gefun-
den. In diesem Fall sind die Spi-
kes unterhalb der Standboxen
beziehungsweise
unter
dem
Ständer der Kompaktlautspre-
cher unterschiedlich hoch ein-
geschraubt. Bereits kleinste Abweichungen
lassen die Box wackeln und den HiFi-Teufel
jubeln.
Die Hersteller leisten dem Problem inso-
fern Vorschub, als dass sie im Interesse der
Kippresistenz nach wie vor auf die Vier- an-
stelle der wackelfesten Drei-Spike-Lösung
setzen. Da muss man beim Aufstellen eben
genau
aufpassen. Denn
ein
wackelnder
Lautsprecher, der sich nicht richtig abstüt-
zen kann, wird stets weniger differenziert
und exakt klingen, als er eigentlich könnte.
In den oberen Lagen macht sich das Phäno-
men durch eine unpräzise Ortbarkeit be-
merkbar. Die Töne bilden leichte Klanghöfe,
die ineinander verlaufen und als zarter
Schleier in der Wiedergabe erscheinen.
Dem Bass fehlt so Kontur und Schwärze.
Auch die Dynamik lässt Attacke und A ntritt
vermissen. Schlimmstenfalls entsteht ein
tendenziell breiiger, verwaschener Klang,
der nach dem Austreiben der „Wackelkon-
takte“ sofort aufklart und sich strafft.
Doch mit dem kippelfreien Aufstellen der
Lautsprecher und Komponenten, für die
STICHWORT -j
Bassklem m en
Die mit dem Tieftö-
ner verbundenen A n -
schlüsse. In der Regel
ist die W iedergabe
homogener, wenn das
Kabel
hier
ange-
schlossen wird.
Wer auf das Kon-
tern der Spikes an
Boxen und Racks
verzichtet oder die
Muttern nur lose
mit der Hand fest-
zieht, der ver-
schenkt
Klangqualität. Ein
passender Schlüs-
sel sorgt für Fes-
tigkeit im Stand
wie in der Wieder-
H IF I-T U N IN G STEREO 59